Der ursprüngliche, natürliche Zustand eines jeden Menschen, ist perfekte Balance und Harmonie. Mit der Zeit und aufgrund unserer Ernährung und unseres Lebensstils können die Doshas ihre Balance verlieren.
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Eine falsche oder unpassende Ernährung kann unsere Doshas aus dem Gleichgewicht bringen und eine passende Ernährung kann sie wieder zurück zur Balance bringen.
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Die Ernährung ist also ein wichtiger Aspekt, um unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden zu steigern – wenn wir verstehen wie genau wir sie richtig für unsere individuellen Bedürfnisse einsetzen.
Dafür ist es natürlich wichtig zu wissen, was unsere eigene Konstitution ist. Falls du deine Konstitution noch nicht kennst, kannst du hier den Doshatest machen.
Der zweite wichtige Punkt ist, zu wissen, wie wir die Lebensmittel so einsetzen, dass sie uns gut tun und uns in unserer Heilung unterstützen. Hierfür nutzen wir Rasa – Geschmack.
Rasa bedeutet auf Sanskrit weit mehr als Geschmack. Rasa bedeutet Saft, Flüssigkeit, Nahrungssaft oder auch Lebenselixier oder Liebe. Geschmack ist das Werkzeug, über das wir mit der äußeren Welt in Kontakt treten. Alle 6 Geschmacksrichtungen sind essenziell für einen gesunden und gut funktionierenden Organismus und werden hauptsächlich über die Nahrung aufgenommen. Die Verdauung spielt hier eine enorm wichtige Rolle. Denn auch die beste aller Mahlzeiten kann zu Gift für den Körper werden, wenn sie nicht richtig verdaut werden kann. Die Verdauung beginnt im Mund. Über den Geschmack wird dem Gehirn mitgeteilt, um was für Nahrungsmittel es sich handelt. Wenn die Nahrung nun weiter durch den Verdauungstrakt fließt, ist es wichtig, dass die Organe bereit sind, die Nahrung zu verarbeiten.
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Es gibt 6 Geschmacksrichtungen die jeweils aus 2 Elementen bestehen:
Süß: Wasser und Erde
Salzig: Wasser und Feuer
Sauer: Erde und Feuer
Scharf: Feuer und Luft
Bitter: Luft und Raum
Zusammenziehend (astringent): Luft und Erde
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Im folgenden möchte ich einmal genauer auf die 6 Geschmacksrichtungen eingehen und auch auf ihre emotionalen Effekte. Denn Geschmack geht weit über die Zunge hinaus. Auch unsere Emotionen und Gedanken werden von Rasa beeinflusst.
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Süß
Der Süße Geschmack macht ungefähr 70 % aller Nahrungsmittel aus und wirkt nährend und gibt Struktur und Halt. Süß erhöht das Kapha Dosha und mindert Vata und Pitta. Süß ist kühlend und schwer. Auf emotionaler Ebene sorgt Süße für ein Gefühl der Befriedigung und Zufriedenheit. Zu viel des süßen Geschmacks kann zu Gier und Selbstgefälligkeit führen.
Der süße Geschmack ist in allen Kohlenhydraten zu finden, alle Getreidesorten und viele Früchte sind hauptsächlich süß.
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Salzig
Der salzige Geschmack erhöht das Kapha und Pitta Dosha und mindert Vata. Salzig ist schwer und wärmend und erhöht die Verdauungskraft. Er hilft dem Körper auch, Abfälle und Giftstoffe zu eliminieren und wirkt reinigend. Emotional erhöht der salzige Geschmack die Lust zu Leben und regt den Appetit an. Zu viel Salz kann zu Genusssucht führen.
Salzig finden wir zum Beispiel in sehr wässrigen Gemüsesorten, wie Zucchini oder Tomaten und auch in Seegras.
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Sauer
Der saure Geschmack erhöht Kapha und Pitta Dosha und mindert Vata. Sauer ist ebenfalls wärmend und schwer. Der saure Geschmack stimuliert die Verdauung und Abführung von Giftstoffen und wirkt erfrischend auf den Körper und Geist. Zu viel des sauren Geschmacks kann zu Neid führen.
Sauer sind zum Beispiel Zitrusfrüchte oder Öle.
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Scharf
Der scharfe Geschmack erhöht das Pitta und Vata Dosha und mindert Kapha. Scharf ist heiß, leicht und trocken. Der scharfe Geschmack erhöht den Appetit und leitet alle Körperflüssigkeiten aus dem Körper heraus. Der scharfe Geschmack macht uns extrovertiert und sorgt dafür, dass wir nach mehr Reizstimulierung suchen. Zu viel kann uns genervt, ungeduldig und wütend werden lassen.
Scharf sind Chilis, Ingwer und Pfeffer.
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Bitter
Der bittere Geschmack erhöht Vata und mindert Pitta und Kapha. Bitter ist kühlend, leicht und trocken. Bitter wirkt reinigend und verbessert das Hautbild. Außerdem hat der bittere Geschmack einen ausbalancierenden Effekt auf alle anderen Geschmäcker und hilft bei Fieber. Emotional sorgt bitter dafür, uns der Realität zu stellen und kann im Überfluss zu Unzufriedenheit und Verbitterung führen.
Bitter wird durch Glykoside und Alkaloide hervorgerufen, die vor allem in grünem Blattgemüse vorhanden sind. Sie spielen eine enorm wichtige Rolle beim Einsatz von medizinischen Heilkräutern.
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Zusammenziehend/ astringent
Der zusammenziehende Geschmack erhöht Vata und mindert Kapha und Pitta. Er ist leicht, trocken und kühlend. Dieser Geschmack reinigt und heilt alle Gewebe des Körpers und hat einen zusammenziehenden Effekt auf alle Körperteile. Emotional sorgt dieser Geschmack für Introvertiertheit und kann im Überfluss zu Unruhe und Ängsten führen.
Zusammenziehend wird durch Tannine ausgelöst, die beispielsweise in Rinden verschiedener Heilkräuter gefunden werden können. Auch Hülsenfrüchte enthalten einen recht hohen Anteil des zusammenziehenden Geschmacks, genauso wie grüne Bananen.
Für eine ausgewogene ayurvedische Mahlzeit ist es wichtig, dass alle 6 Geschmacksrichtungen präsent sind. Wie viel jedoch von jedem der 6 Rasas vorhanden sein sollte, hängt von unserer individuellen Konstitution ab.
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Um Vata zu mindern helfen: süß, salzig und sauer
Um Pitta zu mindern helfen: süß, bitter und zusammenziehend
Um Kapha zu mindern helfen: bitter, scharf und zusammenziehend
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Generell gilt: der süße Geschmack sollte den größten Anteil der Mahlzeit ausmachen – Kapha Typen müssen hier jedoch etwas vorsichtig sein. Nutze die anderen 5 Geschmäcker durch den Einsatz verschiedener Gewürze und Gemüsesorten, um eine ausgewogene, bunte Mahlzeit zu zaubern.
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Ich wünsche dir jetzt ganz viel Spaß dabei, Ayurveda ein bisschen mehr in deine Küche zu integrieren! Vielleicht wendest du den einen oder anderen Punkt ja schon ganz intuitiv in Einklang mit Ayurveda an? Erzähl mir gern davon, ich freue mich immer in den Kommentaren von dir zu hören.
Hab einen wunderbaren Tag!
Alles Liebe
Deine Laura
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